
Missgeschicke beim Reisen mit Kindern
Reisen mit Kindern ist ja immer ein Erlebnis. Es gibt unglaublich viele schöne und unvergessliche Momente, allerdings gibt es auch ein paar unvergessliche Momente, die unter die Kategorie „das hätt’s nicht gebraucht fallen“.
Ich möchte euch von ein paar unserer Missgeschicke und lustigen Erlebnisse beim Reisen mit Kindern erzählen.
Komplett-Wechsel im Auto
Letztens fuhren wir mit dem Auto durch die Nachbarstadt, als von Paul die Frage kam. „Papa, hast du Mathilda hier auf die Straße raus gestellt?“ Großes Fragezeichen bei Mama und Papa. Gleich folgt allerdings die nächste Frage. „Papa, hast du Mathilda dann ausgezogen?“ Bei Papa noch größeres Fragezeichen, bei mir dämmert’s schön langsam. Vor einem halben Jahr sind wir an dieser Stelle auf einen kleinen Parkplatz raus gefahren. Wir waren gerade auf dem Weg zum Flughafen. Unsere große Australienreise begann und Mathilda hat sich schon nach den ersten 20 km im Auto vollgek….. (vollgespuckt natürlich).
Die Vorfreude auf den Rest der Anreise war natürlich nach diesem Missgeschick nicht mehr zu bremsen….
Notruf am Flughafen
Am Flughafen in München noch schnell die Kids wickeln, bevor’s los geht. Ich bin mit den Kindern im Wickelraum und gerade dabei Mathilda zu wickeln, während ich im Hintergrund das Gespräch am Notruf verfolge. Irgendwann dämmert es mir, WARUM kann ich das Gespräch des Notrufs hören?
Ganz panisch drehe ich mich um, um wer spricht da am Notrufschalter? Paul. Mir war das unglaublich peinlich.
Sie sehen nicht so aus, als ob Sie Kinder haben
Tolles Hotel, toller Service, ich möchte gerade eine Reservierung zum Abendessen in einem Themenrestaurant vornehmen. Laut Zimmernummer, sind vier Personen gebucht. Ich möchte aber nur für zwei Personen reservieren. Die Dame gegenüber kann das nicht nachvollziehen und akzeptieren. Wir können doch nicht zum Abendessen, ohne die Kinder mitzunehmen. Sie kann sich nicht vorstellen, dass wir überhaupt ohne die Kids zum Essen gehen wollen. Sie erkundigt sie sich dann doch tatsächlich, ob das meine Kinder sind (ich könnte ja die böse Stiefmutter sein).
Nachdem ich diese Frage bejahe, meint sie allerdings „Sie sehen nicht so aus, als ob sie Kinder haben.“. Kompliment oder Beleidigung? Ich weiß es nicht, ich möchte nur noch die Reservierung und dann wieder weg. Irgendwann akzeptiert sie widerwillig, dass wir ein Babyphone nutzen.
Zimmerservice im Raum
Ok, das Babyphone nutzten wir ab dem zweiten Abend, da es am ersten Abend technische Probleme gab. Nach langem überlegen entschieden wir uns, trotzdem zum Essen zu gehen, wenn die Kinder schlafen. Wir liefen abwechselnd zum Zimmer um uns zu vergewissern, dass alles passt. Normalerweise schlafen sie um diese Zeit auch bombenfest. Zum Glück, wie sich herausstellt. Als Peter gerade nachsehen möchte, ob alles ok ist, sieht er einen Mann an der Zimmertür verschwinden. Später stellen wir fest, dass es der Zimmerservice war und uns ein Willkommensgeschenk ins Zimmer gestellt hatte. Keine Ahnung, ob der Zimmerservice überrascht war, als er die Kids im Zimmer schlafen sah. Wahrscheinlich, da er die Willkommenskarte (die er wohl vergessen hatte), dann nur noch unter dem Türspalt durchschob. Wir waren jedenfalls heilfroh, dass sie durch den nächtlichen Besuch nicht aufgewacht sind.
One way Wanderung am Gardasee

Die Region um den Gardasee ist ja für Outdoor Aktivitäten bekannt. Wir fanden eine tolle Strecke – hoch zu einem kleinen Örtchen, an dem dann laut Infomap ein Bus wieder zurück nach Garda fährt. Ich muss dazu sagen, es war unser erster Urlaub mit Baby. Unerfahren wie wir waren – war Milch, Essen und Trinken exakt eingeplant – ohne Missgeschicke und Komplikationen. Die Strecke zog sich und endlich erreichten wir den Zielort, der einer Geisterstadt glich. Kein Restaurant, keine Gaststube und schon gar kein Bus.
Jetzt geriet ich schon leicht in Unruhe, da bald wieder Essenzeit für’s Baby angesagt war und ich hätte auch gerne etwas zu trinken gehabt. Es half nichts, wir mussten den Weg zurück laufen. Peter hielt an einer Straßenkreuzung einen Kleinbus an und fragte ganz unschuldig, ob das der beschriebene Linienbus war. War er natürlich nicht, es war der Schulbus. Der super freundliche Fahrer nahm uns aber kostenlos wieder mit zurück nach Garda.
Getrennt an der Passkontrolle
Dieses Erlebnis am Flughafen in Havanna zählt eigentlich schon nicht mehr unter Missgeschick. Die Situation rief schon richtig Panik in mir hoch. Paul und ich hatten die Passkontrolle Richtung Abflughalle passiert – nicht zu vernachlässigen, die „super freundliche“ Dame an der Kontrolle. Aber sie sitzt am längeren Hebel, also freundlich bleiben und Zähne zusammen beißen. Wir sind durch und kurze Zeit darauf viele, viele andere Passagiere, aber nicht unser Papa und Mathilda. Minute um Minute werde ich unruhiger und bekomme immer mehr Panik. In meinem Kopf erscheinen Szenarien, wie beim Bau der Berliner Mauer. Wir müssen allein nach Hause fliegen, ohne die beiden.
Nach einer gefühlten Ewigkeit fällt mir ein, dass Peter sein Handy bei sich hat, also rufe ich an. Glücklicherweise geht er auch gleich an. Puh, Glück gehabt, er kann / darf schon mal telefonieren. Die nette Dame hat Mathilda’s Ausweis mitgenommen und ist verschwunden. Sie hatte ein Problem mit den zwei Ausweisseiten, die im deutschen Kinderreisepass erlaubt sind. Man braucht mit einem aktuelleren Foto keinen neuen Ausweis, sondern darf ein Mal den alten Aktualisieren. Irgendwann durften sie dann die Passkontrolle passieren und wir hatten sie wieder. Wie groß der Stein war, der mir vom Herzen fiel, ist wohl unbeschreiblich.
Camper in Flammen
Unser riesiger Familien Apollo Luxus Camper war sogar mit einem Backofen ausgestattet. Das muss mit einer Tiefkühlpizza gefeiert werden. Ofen an, Fenster auf und Pizza rein. Trotz allem, nicht lange Zeit später ging der Rauchmelder im Camper los. Die Aufmerksamkeit des gesamten Campingplatzes war durch den Lärm nun auf unserer Seite. Zum Glück haben wir ja immer unseren Herrn Feuerwehr Kommandant dabei, der die Situation gleich fachmännisch unter Kontrolle hatte 🙂 Die Pizza gab’s letztendlich aus der Mikrowelle.
Geocaching
Wir „cachen“ ja gern im Urlaub. Nach vielen erfolglosen Suchen in Australien wollte ich den an einer Steinmauer nun unbedingt finden. Da es ein „schneller Fang“ sein sollte, sah mir der Familienrest aus dem Auto aus zu. Für Paul stellte sich recht schnell die Frage „Sucht Mama eine Maus“ 🙂
Noch ein Missgeschick beim Reisen mit Kind auf Mel’s Blog Kind im Gepäck. http://www.kindimgepaeck.de/2016/11/08/rundreise-mit-baby/
Welche Missgeschicke beim Reisen mit Kindern hast du schon erlebt?
Ich freue mich auf deinen Kommentar!
Titelfoto: pixabay.com