
#PinkFirst – Brauchen wir den Weltfrauentag?
Gerade finde ich in meinem Posteingang eine Mail von Brigitte Mom zum Thema #PinkFirst und frag mich, was wohl dahinter steckt.
Nägel pink lackieren und Selfi posten!
Hm, ok, also nicht so das Meine. Mit Styling und Make Up hab ich irgendwie bisher keine gute Freundschaft geschlossen. Ich beneide die Frauen, die jederzeit aussehen als kämen sie gerade aus dem Beauty Salon. Ich schaff das irgendwie nie, daher hab ich mich auch von vielen meinen Schminkutensilien getrennt, da sie nur als Staubfänger dienten.
Trotzdem, der Gedanke dahinter gefällt mir ganz gut – auch wenn mir ein pinker Nagellack fehlt! Heute zum Weltfrauentag wollen wir mit dieser Aktion aufmerksam machen! Wir wollen Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit!
Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit zum Weltfrauentag #PinkFirst
Gleich vorweg, ich bin definitiv nicht der Überzeugung, dass wir Frauen in unserer Gesellschaft das unterdrückte Geschlecht sind. Ich bin definitiv gegen eine Frauenquote in deutschen Unternehmen auf Führungsebene! Alles was wir damit erreichen, ist uns selber in eine Opferrolle zu positionieren und darzustellen, dass wir selber nicht in der Lage sind für uns einzustehen und für unsere Belange zu kämpfen!
Der Weltfrauentag erweckt gerne den Eindruck, als möchten wir, dass andere für uns, unsere Probleme lösen!
Aber ich bin definitiv für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit über alle Länder hinweg. Sind wir uns bewusst, in welchem Luxus wir hier leben? Jammern wir auf hohem Niveau? Die Diskussion Frauen in Führungspositionen ist in anderen Ländern so unpassend, wenn Frauen nicht mal lesen und schreiben lernen dürfen. Diese Frauen brauchen Unterstützung.
Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit – #PinkFirst hat dort noch einen viel höheren Bedarf als bei uns.
Wir brauchen keine Frauenquote – warum brauchen wir bei uns den Weltfrauentag?
Ich finde die Aktion #PinkFirst von Brigitte Mom toll und unterstütze sie gerne mit diesem Artikel, trotzdem möchte ich differenzieren.
Ich stehe hundert prozentig dahinter, das wir Frauen, ihren Frieden, ihre Rechte in vielen Ländern dieser Welt unterstützen müssen. Aber brauchen wir auch andere, die für uns Frauen in unserer Gesellschaft einstehen?
Warum brauchen wir für uns #PinkFirst?
In den letzten Jahrzehnten ist viel gesehen. Die Rolle der Frau in unserer Gesellschaft hat sich komplett verändert. Ohne ein dauerhaftes Bestreben und den Einsatz von vielen, vielen engagierten Menschen wären wir nicht da wir heute sind und hätten nicht diese Möglichkeiten.
Wir sind akzeptierte vollwertige Mitglieder unserer Gesellschaft
Wir haben dieselben Rechte in unserer Gesellschaft wie Männer
Also nutzen wir sie doch auch!
Ich muss mich oft ärgern, wenn ich sehe, wie selbstverständlich manche Frauen sich hinstellen und erwarten, dass jemand für sie den roten Teppich ausbreitet und ihr Leben regelt. Schließlich gehören wir Frauen ja der Rolle des „schwachen Geschlechts an“ und überhaupt werden wir ja sowieso nur unterdrückt.
Nimm dein Leben selber in die Hand!
Niemand, auch kein erfolgreicher Mann stellt sich hin und lässt sich bedienen und von anderen sein Leben regeln. Jeder, egal ob Mann oder Frau, der etwas erreicht im Leben, sei es beruflich oder privat hat sich selbst dafür eingesetzt!
Sind wir das schwache Geschlecht oder reden wir uns das nur ein?
Ich bin der Überzeugung, das wir uns mit diesen Thesen nur selber herabwürdigen und uns selbst das Selbstbewusstsein nehmen.
Ich glaube aber auch nicht, dass wir alles genauso gut können wie Männer! (So, die Emanzen dieser Welt werden mich für diesen Satz oder den ganzen Artikel wahrscheinlich am liebsten….) Umgekehrt ist es doch genauso. Jedes Geschlecht hat seine Stärken und Schwächen und die gilt es auszunutzen, zu fördern und damit zu überzeugen. Das ist es worauf es ankommt!
Jede Frau muss sich selber und ihre Stärken gut genug kennen. Stell dich hin und überzeuge andere davon! Lass dir nicht einreden, dass wir Frauen den Weg von anderen aufbereitet bekommen müssen. Stehe zu dem was du bist und was du kannst! Du bist einzigartig und kannst alles erreichen was du möchtest. Dazu soll dich #PinkFirst ermutigen und daran erinnern. Wir können für uns und unsere Rechte einstehen. Wir brauchen niemand anderen, der das für uns tut!
Wir können selber für uns einstehen – wir brauchen niemanden, der das für uns tut
Lass dir nicht einreden, dass wir Frauen auf Biegen und Brechen Job und Familie perfekt managen müssen. Entscheide selber was du möchtest und was du vom Leben erwartest! Natürlich können wir jammern, dass wir armen Frauen das schwere Los haben, Familie und Beruf unter einen Hut bringen zu müssen. ABER sieh es doch auch als Privileg! Für mich ist es ein Privileg die Entwicklung meiner Kinder viel intensiver begleiten zu können als der Papa das mit einem Vollzeitjob kann.
Mama in Vollzeit aus Leidenschaft
Wenn die Erziehung deiner Kinder dein Vollzeitjob ist und du das mit Leidenschaft machst, dann freue ich darüber. Freue dich, dass wir uns das in unserer Gesellschaft und du dir in deiner Familie leisten kannst. Nicht immer ist es selbstverständlich, dass ein Elternteil zu Hause bleiben kann und nur für die Kinder da sein darf.
Mama und Job mit Leidenschaft
Du liebst deine Kinder und möchtest trotzdem weiter in Job bleiben? Ist das nur ein Thema von Dir oder geht das auch den Papa was an? Sollten sowas nicht zwischen beiden Elternteilen geregelt werden? Natürlich sind wir wieder an dem Punkt, wer die Hauptbezugsperson der Kinder ist. Das ist nun mal in der Überzahl der Fälle die Mama und nicht der Papa, aber wie schon gesagt, ich sehe es als Privileg und nicht als Strafe.
Es ist manchmal schwierig, eine befriedigende Lösung für beide zu finden, bei uns war es so. Wir hatten beide ein ähnliches Gehalt und beide eine Führungsfunktion. Zwei Teilzeitjobs funktionieren damit nicht. Eine Führungsaufgabe in Teilzeit macht keinen Sinn, das war uns beiden bewusst und wollte keiner. Also blieb erst mal nur für einen der Cut.
Aber sind wir Frauen deshalb die Benachteiligten? Ich kenne auch Familien, in denen die Mama Hauptverdienerin ist, weil sie das bessere Einkommen hat.
Genauso ist es mit Alleinerziehenden. Ich kenne auch Väter, die alleine die Kinder groß ziehen und Job und Kinder vereinbaren müssen. Die kämpfen mit denselben Problemen, wie Alleinerziehende Mama’s. Sie gehen nur in der Anzahl unter, weil es bei weitem nicht so viele sind, wie Alleinerziehende Mütter.
Alles gut und Arme zurück lehnen?
Ich bin nicht der Meinung dass alles perfekt ist und wir Aktionen wie #PinkFirst nicht brauchen.
Ich sage nicht, dass wir immer und überall dieselben Ausgangsbedingungen in unserer Gesellschaft vorfinden. Das ist mich Sicherheit definitiv nicht so. Nicht umsonst habe ich meine Wut und meinen Frust über Familie und Karriere in einem Beitrag kund getan. Trotzdem erwarte ich nicht, dass jemand meine Probleme löst.
Natürlich gibt es Bedarf in unserer Gesellschaft wie Eltern Familie und Beruf sinnvoll kombinieren können. Aber wollen wir deswegen unsere Arme zurück lehnen und warten bis jemand (Politik, Unternehmen…) unsere Probleme lösen oder treten wir selber dafür ein? Überzeugen wir Unternehmen von unserem Potential und unseren Leistungen oder warten wir bis jemand anders für uns spricht?
Mit #PinkFirst sollten wir uns selber wieder bewusst werden, was wir können und welche Möglichkeiten in uns stecken. Gemeinsam können wir unsere Welt bewegen. Eine einzelne Frau wird sicherlich nicht unsere Gesellschaft weiter für uns nach vorne bringen, das können wir nur gemeinsam machen! Das sollen wir auch gemeinsam machen und nicht erwarten, dass es andere für uns tun!